Blockierung von Cookie-Bannern in Firefox

Seit der Einführung strengerer Gesetze, die zum Schutz der Privatsphäre von Verbrauchern und zur Regelung über die Verwendung und Aufbewahrung von Nutzerdaten erlassen wurden, z. B. die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), enthalten Websites nun rechtliche Hinweise in Form von Cookie-Bannern. Diese sollen die Nutzer informieren, dass die Websites Technologien wie Cookies verwenden, um Daten auf dem Gerät des Nutzers zu speichern. In der täglichen Anwendung fühlen sich allerdings viele Nutzer durch diese Cookie-Banner auf den Websites zunehmend gestört und reagieren genervt, wenn sie auf jeder Website zuerst ein Cookie-Banner sehen, dann eine Wahl bezüglich der Cookies treffen und diese noch bestätigen müssen. Deshalb wird ab Firefox-Version 120 die Funktion zum Blockieren von Cookie-Bannern integriert. Sie wurde entwickelt, um das Surferlebnis der Nutzer angenehmer und störungsfreier zu gestalten, indem sich Firefox automatisch um diese lästigen Banner kümmert. Der Artikel beschreibt die derzeitige Arbeitsweise der Funktion und welche Funktionserweiterung für die Zukunft geplant ist.

Warum sind Cookie-Banner ein Problem?

Bevor mögliche Lösungen angeboten werden, ist es wichtig, die Problematik von Cookie-Bannern zu erkennen und zu verstehen:

  • Lästige und störende Anfragen: Cookie-Banner können (wie Sie wahrscheinlich bereits selbst erlebt haben) ziemlich nerven, denn sie unterbrechen Sie beim Surfen, um eine Frage zu stellen, die oft verwirrend, unverständlich und für Ihr Surfen völlig unwichtig ist, bevor Sie sich wieder darauf konzentrieren können, warum Sie diese Website überhaupt besucht haben. Die Anfragen vermitteln oft ein Gefühl der Dringlichkeit und erwecken den Eindruck, Sie müssten sich entweder entscheiden, der Herausgabe Ihrer Daten zuzustimmen, um Zugriff auf die Website zu erhalten, oder abzulehnen und dann die Website in der Hoffnung zu verlassen, Ihre Privatsphäre dadurch zu schützen.
  • Irreführende Gestaltung: Viele Websites greifen bei ihren Cookie-Bannern teilweise auch zu Tricks, die nicht sofort als solche erkannt werden. Die Banner sind möglicherweise absichtlich so gestaltet, dass sie Ihnen das Anpassen Ihrer Einstellungen erschweren oder eine Zustimmung optisch attraktiver machen als eine Ablehnung. So kann z. B. die Schaltfläche „Alle Cookies akzeptieren“ sehr auffällig angeordnet oder farbenfroh und ansprechend gestaltet sein, während dagegen die Option „Einstellungen anpassen“ an einer weniger offensichtlichen Stelle versteckt oder in sehr kleinen Buchstaben geschrieben ist. Die Wahl einer solchen Gestaltung kann deshalb irreführend sein, da Sie eher unauffällig, aber auf effektive Weise dazu bewegt werden, alle Cookies zu akzeptieren, ohne vorher die Konsequenzen dieser Entscheidung zu bedenken.
  • Ermüdungstaktik: Die übermäßige Anzahl an Cookie-Bannern, mit denen Nutzer täglich überschüttet werden, führt zu einem Phänomen, das als „Banner-Müdigkeit“ bezeichnet werden kann. Es tritt auf, wenn Nutzer so oft mit Banner-Anfragen konfrontiert werden, dass sie diese nach einiger Zeit einfach ignorieren oder sofort alle Cookies akzeptieren, ohne vor der Zustimmung den Banner-Inhalt zu lesen oder die Auswirkungen der Zustimmung zu verstehen (vorausgesetzt, die Banner-Texte sind überhaupt in einer auch für den normalen Nutzer verständlichen Art und Weise geschrieben). Websites gehen meistens davon aus, dass Sie eher der Verwendung Ihrer Daten zustimmen, um die paar Sekunden zu sparen, die Sie benötigen, um Cookies immer wieder abzulehnen. In einem solchen Umfeld verschaffen sich die Websites durch das täuschende Vorgehen einen unfairen Vorteil, da sie die Ermüdungstaktik effektiv ausnutzen, um Sie zur Herausgabe Ihrer Daten zu bewegen, selbst wenn diese gar nicht benötigt werden.

Funktionsweise des Cookie-Banner-Blockers

Zum Umgang mit den Cookie-Bannern verfügt der Cookie-Banner-Blocker über zwei Methoden:

  • Cookie-Injektion: Diese Methode beinhaltet – wo es möglich ist – das Setzen eines „Opt-out“-Cookies. Dieses funktioniert wie eine digitale Notiz, die der Website mitteilt: „Ich möchte dieses Banner kein weiteres Mal mehr sehen.“ Es ist eine Präventivmaßnahme, die Banner entfernt, bevor sie überhaupt angezeigt werden.
  • Auto-Klick-CSS-Selektor: In Fällen, in denen das Setzen eines „Opt-out“-Cookies nicht möglich ist, nutzt der Cookie-Banner-Blocker eine andere Technik. Sie gleicht dem Klick auf die „Ablehnen“-Schaltfläche des Banners auf ähnliche Art und Weise, wie sie auch bei Ihrem manuellen Vorgehen erfolgen würde. Diese Aktion schließt das angezeigte Cookie-Banner, und zwar so, als hätten Sie selbst die Entscheidung getroffen.

Kurz gesagt ist der Cookie-Banner-Blocker eine Art automatischer Assistent, der sich um lästige Cookie-Banner kümmert, indem er der Website entweder bereits im Vorfeld die Ablehnung mitteilt oder indem er in Ihrem Namen auf „Ablehnen“ klickt, damit sich das Banner schließt. Auf diese Weise verringern Sie Ihren Zeitaufwand zur Ablehnung von Cookies auf den Bannern und haben mehr Zeit zum Surfen.

Welche Cookie-Banner werden blockiert?

Der Cookie-Banner-Blocker basiert auf einer sorgfältig zusammengestellten Auswahl von Websites. Um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, beinhaltet diese Liste die von den Nutzern in unseren Kernregionen am häufigsten besuchten Websites. Wir arbeiten aktiv an der Erweiterung der Abdeckung, indem wir die Unterstützung für Consent-Management-Plattformen und andere führende Websites integrieren, die wir noch nicht erreicht haben.

Erste Schritte

Der Cookie-Banner-Blocker ist ab Firefox-Version 120 verfügbar und für Nutzer in Deutschland im Privaten Modus automatisch aktiviert. So nutzen Sie die Funktion am besten:

  1. Besuchen Sie unterstützte Websites: Der Cookie-Banner-Blocker funktioniert auf Websites, deren Cookie-Banner die Option „Ablehnen“ enthält.
  2. Automatische Ablehnung: Beim Besuch einer Website, deren Cookie-Banner die Option „Ablehnen“ enthält, wird Firefox automatisch für Sie ablehnen. Sie selbst müssen nichts weiter unternehmen.
  3. Genießen Sie die Vorteile: Nun können Sie in Ruhe surfen, ohne ständig durch lästige Cookie-Banner unterbrochen zu werden.

Anpassung des Cookie-Banner-Blockers

Wenn Sie den Cookie-Banner-Blocker für bestimmte Websites oder generell deaktivieren möchten, folgen Sie diesen Schritten:

  • Aktivieren: Die Funktion ist im Privaten Modus für Nutzer in Deutschland standardmäßig aktiviert.
  • Deaktivieren: In Ihren Einstellungen können Sie die Funktion deaktivieren, wenn Sie dies möchten.

Integrierter Cookie-Schutz

Firefox verfügt über zusätzlichen Cookie-Schutz, der nahtlos mit der Blockierung von Cookie-Bannern zusammenarbeitet:

Warum erfolgt die Erstveröffentlichung in Deutschland und im Privaten Modus?

Die Erstveröffentlichung in Deutschland und im Privaten Modus erfolgte aus diesen Gründen:

  • Beim Surfen im Privaten Modus werden Cookie-Banner wiederholt angezeigt, wodurch die Funktion zum Blockieren besonders nützlich ist.
  • Deutschland ist als Teil der Europäischen Union ein bedeutender Markt, in dem aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Cookie-Banner besonders weit verbreitet sind.
  • Mit dieser Einführung möchten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen, bevor die Funktion möglicherweise einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird.

Indem Sie der beschriebenen Anleitung folgen, können Sie das Blockieren von Cookie-Bannern in Firefox optimal nutzen, Ihr Online-Erlebnis vereinfachen und gleichzeitig Ihre Privatsphäre schützen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Surfen.

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